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Vorhersage: Krankenkassenbeiträge könnten sich um 10,8 Mrd. Euro erhöhen

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... von Günther Ehrich
... 22.06.2024

Krankenhausreform beschlossen mit KrankenzusatzversicherungKrankenkassenbeiträge: Zusatzbeiträge der gesetzlichen Krankenkassen könnten sich 2025 um bis zu 0,6 Prozent erhöhen.

Die knifflige wirtschaftliche Lage der gesetzlichen Krankenkassen (GKV) könnte zur Jahreswende erhebliche Zusatzausgaben für Versicherungannehmer zur Folge haben.

Gemäß Medieninformationen geht die Vorstandsvorsitzende des GKVSpitzenverbandes, Dr. Doris Pfeiffer, davon aus, dass die gesetzlichen Krankenversicherungen einen ergänzenden Bedarf an finanziellen Mitteln von 0,5 bis 0,6 Prozent beim Beitrag hätten.

Das Münchner Vergleichsportal CHECK24 hat kalkuliert, was das für Konsumenten ausmachen würde: Der mittlere Zusatzbeitrag, den jede gesetzliche Krankenkasse ergänzend zum allgemeinen Beitragssatz von 14,6 Prozent verlangt, würde sich zur Jahreswende von derzeitig 1,7 Prozent auf 2,2 bis 2,3 Prozent erhöhen.

Legt man die Zahlen des GKVSchätzerkreises(1) zugrunde, ist mit einer Steigerung des Zusatzbeitrages mit Zusatzausgaben zwischen 8,9 und 10,8 Milliarden Euro pro Jahr zu rechnen.


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Gesetzlich Krankenversicherte müssten jährlich bis 186 Euro mehr bezahlen

Beschäftigte, die bei einer Kasse mit dem aktuellen mittleren Zusatzbeitrag von 1,7 Prozent versichert sind und jährlich 62.100 Euro oder darüber hinaus verdienen (Beitragsbemessungsgrenze 2024), müssten 2025 bis 186 Euro jährlich mehr zahlen.

Bei einem Bruttogehalt von 40.000 Euro im Jahr wären es dann 120 Euro Zusatzausgaben jährlich.

Identische Zusatzausgaben entstehen bei Firmen, weil sich Arbeitgeber und Beschäftigte die Beiträge teilen.

Bei Selbstständigen, die den Arbeitgeber und den Arbeitnehmeranteil übernehmen, entstehen einkommensabhängig zusätzliche Ausgaben von 240 bis 373 Euro.

Austausch der Krankenversicherung spart jährlich bis 559 Euro

Jede gesetzliche Krankenkasse legt eigenständig die Höhe ihres Zusatzbeitrages fest. Derzeit gibt es 7 Kassen, die einen Zusatzbeitrag von 2,2 Prozent oder darüber hinaus verlangen. Der kostspieligste Zusatzbeitrag beträgt gegenwärtig 2,7 Prozent.

Der billigste Zusatzbeitrag steht Stand heute bei 0,9 Prozent

Beschäftigte sparen durch einen Austausch schon jetzt bis 559 Euro pro Jahr. Selbstständige dürfen eine jährliche Einsparung von bis 1.118 Euro erwarten.

Ab April 2024 haben längst 7 der 95 Krankenkassen ihren Beitrag angeglichen. Hinzukommende Steigerungen sind im Laufe des Jahres denkbar.


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Steigert eine Kasse ihren Zusatzbeitrag, dann haben gesetzlich Versicherte ein Sonderkündigungsrecht und dürfen zu einer billigeren Krankenkasse rüberwechseln.

Jedes Jahr ist ein Austausch der Krankenkasse auch ohne Erhöhung der Beiträge machbar.

Ein Austausch der Krankenkasse geht schnell online: Versicherungsnehmer können eine neue Krankenkasse aussuchen wählen und den Austausch in Auftrag geben.

Die neue Krankenkasse erledigt die Abmeldung bei der alten Kasse.

Eine Verneinung von der neuen Krankenkasse ist bei bislang gesetzlich Versicherten nicht machbar, weil der Gesetzgeber so ein Vorgehen unterbindet.

Gutverdienende Beschäftigte, die über der Jahresarbeitsendgeldgrenze stehen, sollten Wechsel zu einer privaten Krankenversicherung* (PKV) erwägen.

Dadurch könnten sie jährlich tausende Euro einsparen. 

Beschäftigte mit einem jährlichen Einkommen von 70.000 Euro brutto sparen im Beispiel durch einen Übergang von der GKV zur PKV fast 4.000 Euro jährlich.


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(1) Schätzerkreis: Er ist eine Gruppierung aus Experten des Bundesministeriums für Gesundheit, des Bundesamtes für Soziale Sicherung und des GKV-Spitzenverbandes. Seine Vorhersage der Ausgabenund Einnahmen der gesetzlichen Krankenversicherungen liefert das Fundament zur Festlegung des mittleren Zusatzbeitrages für das kommende Jahr.

(Mit Material www.check24.de/20.06.2024)

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