Wer bei seinen Steuern und Finanzen nicht wirklich durchblickt, kann was falsch machen. Unerwartet ist dann von Steuerhinterziehung die Rede.
Im Formular zur Steuererklärung stehen massenhaft unklare Ausdrücke und amtliche Bezeichnungen. Hinzu kommen viele große und kleine Stolpersteine, die Unheil bringen können.
Wenn das auch nicht gewollt war, können diese gesetzliche Auswirkungen zur Folge haben. Hier sind einige Stolpersteine aufgeführt.
Ungewollte Steuerhinterziehung ist verboten
Auch wenn du ungewollt Steuern unterschlägst, kannst du eine Bestrafung erwarten (fahrlässige Steuerhinterziehung oder leichtfertige Steuerverkürzung).
Das ist eine Ordnungswidrigkeit und wird gemäß § 370 Abs. 1 AO mit einer Geldbuße bis 50.000 Euro sanktioniert. Lediglich eine bewusste Steuerhinterziehung kann eine Inhaftierung zur Konsequenz haben.
Um einer Anklage zur Steuerhinterziehung zu entkommen, solltest du bei Zweifeln einen Steuerberater beanspruchen.
Doch Vorsicht: Auch wenn dieser Experte was falsch macht oder bewusst Steuern unterschlägt, bist du nicht vor Bestrafung gesichert. Für deine persönlichen Steuern bist du abschließend eigenhändig zuständig.
Steuererklärung nicht eingereicht: So schnell machst du unbewusst Steuerhinterziehung
Wenn du deine Steuererklärung nicht einreichst, wirst du automatsich zum Steuerhinterzieher. Die Einreichung einer Steuererklärung ist nicht für alle zwingend.
Bei eindeutigen Leuten gelten dagegen unzweifelhafte Fristsetzungen. Die Notwendigkeit zur Steuererklärung wird erforderlich:
Bei Ehepaaren (ausgenommen Steuerklassen IV/IV)
Bei Freiberuflern und Leuten mit etlichen Beschäftigungsverhältnissen
Bei Leuten, die Nebeneinkommen (etwa Mieteinkünfte) oberhalb 410 Euro haben
Bei Leuten, die Lohnersatzleistungen (Kurzarbeitergeld, Elterngeld, Bürgergeld, Krankengeld) oberhalb 410 Euro bekommen
Solltest du deine Steuererklärung mal verpennt haben, wirst du vom zuständigen Finanzamt ermahnt. Wenn du diese Aufforderungen dagegen übersiehst kannst du Schwierigkeiten kriegen.
Schenkungen und Erbschaften: Freibeträge und Fristen berücksichtigen
Viele Leute wissen, dass Erbschaftssteuer vermieden werden kann. Dazu eine Übersicht über Freibeträge bei Erbschaften:
(Bildquelle: merkur.de/26.10.2023)
Diese Freibeträge bestehen auch bei Schenkungen vor dem Ableben. Eine Abweichung gibt es bei Schenkungen an Eltern und Großeltern: Der Freibetrag steht da bei 20.000 Euro.
Jene vom Grad der Verwandtschaft abhängigen verschiedenen Freibeträge könnten dir Schwierigkeiten bereiten.
Wer seine Eltern etwa zu einer Schenkung von 100.000 Euro anweist und davon ausgeht, der Freibetrag wäre genauso wie bei Erbschaften, erleidet ein fatales Erwachen.
Wird dem Finanzamt die Schenkung nicht geeignet gemeldet, kann eine Bestrafung bevorstehen.
Zu beachten: Nach dem Ableben eines Verwandten besteht eine 3-monatige Zeitspanne, um die Erbschaft dem zuständigen Finanzamt zu melden.
Kreditvertrag unter Verwandten
Private Bürger und Verwandte können untereinander Kreditverträge vereinbaren.
Dazu kann es verschiedenene Situationen geben, etwa wenn Elternpaare ihren Kindern die Immobilie steuerbefreit aushändigen wollen.
Die Bedingungen bei Privatkrediten müssen einem normalen Kreditvertrag gleichen, etwa die Vereinbarung von Zinsen. Diese müssen bei der Steuererklärung ausgewiesen sein. Sie werden mit Steuern belegt.
Schwierigkeiten gibt es, wenn das nicht beherzigt wird. Finanzämter passen hier ganz genau auf.
Nebenbei Geld scheffeln: Steuern nicht verschlampen
Heutzutage bestehen zahlreiche Möglichkeiten, um nebenher Geld zu scheffeln. Nebentätigkeiten als Gartenhilfe für Rentner oder Sachen auf ebay verkaufen, da ist allerhand möglich.
Ein Steuer-Handicap droht auch hier: Wer so beständig Einkommen erzielt, wird womöglich steuerpflichtig.
Wer bemerkenswert oft verkauft, betreibt ein Gewerbe und muss dann Mehrwertsteuer entrichten. Kleinunternehmer und steuerbefreit ist man bei Umsätzen abwärts 22.000 Euro.
Fazit: Steuerberater können dienlich sein
Die Modelle zeigen: Wenn du bei Steuern und Finanzen nicht wirklich durchblickst, kannst du rasch und unverhofft ein Steuerhinterzieher werden.
Im Zweifel solltest du dich beim Spezialisten erkundigen. Vorrangig, wenn es größere Summen betrifft, könnte es unangenehm werden. Eine mögliche Nachzahlung ist ganz schön scherzhaft.